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Title:Der Karawanenweg nach Bilma bei S.W. Koelle und H. Barth in der Mitte des 19. Jahrhunderts: ein historisches Beispiel zur Problematik der Informantenbefragung
Author:Ritter, HansISNI
Year:1992
Periodical:Paideuma
Volume:38
Pages:143-162
Language:German
Geographic term:Niger
Subjects:road transport
historical sources
External link:https://www.jstor.org/stable/40341642
Abstract:Bei den etwa gleichzeitig (zwischen 1850 und 1853) von H. Barth und S.W. Koelle aufgezeichneten Beschreibungen der Bilma-Route in Niger stimmen mit Sicherheit nur zwei Ortsangaben überein, der Ausgangspunkt Agadez und Bilma, Zielort der Salzkarawanen. Bei Koelle fallen Eigentümlichkeiten der Etappennamen und die für eine Handelskarawane sehr kurze Zeitangabe von 11 Tagen für die gut 600 km lange Strecke auf. Barth gibt dagegen zutreffend 18 Etappentage an. Diese Beobachtungen waren Anlass zum Versuch einer vergleichenden Analyse der Angaben zum zeitlichen Ablauf und der Route der Bilmakarawane, die vom Autor etwa 130 Jahre später wiederholt bereist wurde. Es ergab sich, dass Barths Angaben fast vollständig verifizierbar waren, während bei Koelle falsche und richtige Ortsangaben und Kommentare zu einer fiktiven Route kombiniert wurden. Zur Abklärung und Einschätzung möglicher Ursachen für diese Fehlangaben betrachtet der Autor den Forscher und seinen Twareginformant, das von Koelle gesammelte Kándin-Vokabular (Kándin ist die Kanuri-Bezeichnung für Twareg), und die Situation in der Region zu Anfang des 19. Jahrhunderts (islamische Bewegungen, das Vordringen der Europäer, die Position der Twareg). Es ergibt sich, dass Koelles Informant seinen Befrager bewusst fehlinformiert hat. Bibliogr., Fussnoten.
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