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Periodical article | Leiden University catalogue | WorldCat |
Title: | Hamiten, Neger, Négritude: zur Geschichte einer afrikanistischen Klassifikation |
Author: | Rottland, Franz |
Year: | 1996 |
Periodical: | Paideuma |
Volume: | 42 |
Pages: | 53-62 |
Language: | German |
Geographic term: | Subsaharan Africa |
Subjects: | ethnic classification pastoralists history ethnic groups |
External link: | https://www.jstor.org/stable/40341712 |
Abstract: | In diesem Beitrag über Hamiten, Neger und Négritude wird eine Linie skizziert, die von den Kindern des biblischen Ham über die kaukasoiden Herren zu den kargen Rationalisten des Leo Frobenius und schliesslich zur Senghor's Négritude führt. In der Geschichte der Afrikaforschung erscheinen 'Hamiten' etwa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts und zwar innerhalb eines Klassifikationsschemas 'hamitisch, semitisch, japhetisch', das sich auf die drei Söhne Noahs bezieht. Ham war der Urvater der Schwarzen und Kraushaarigen, die mit einem Fluch belastet waren. Das neuzeitliche Hamitenkonzept kehrt die biblische Tradition völlig um, indem es denselben 'Schwarzen und Kraushaarigen' den Nahmen ihres Stammvaters verweigert. Die Hamiten sind nun eine Menschengruppe die somatisch, linguistisch, ökonomisch und politisch definiert wird. Diese Hamiten sind keine Afrikaner sondern von Asien her in den afrikanischen Kontinent eingedrungen. Die entscheidenden Änderungen bei Frobenius bestehen in der Transposition der Begriffe von einer biologisch-evolutionären auf eine kulturphilosophische Ebene, und in einer Umkehrung der Wertskala, d.h. in einer Abwertung der hamitischen Merkmale und in einer Aufwertung der äthiopischen (negerischen) Merkmale. Mit dieser Umkehrung wird Frobenius für Senghor nützlich. Bibliogr., Fussnoten. |